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(0) Auftakt

Ursprünglich als erste Hilfe für Industriearbeiter gedacht, die bei ihrer Arbeit einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt waren, sprangen die Sozialversicherungen dann ein, wenn ein Arbeiter, etwa infolge eines Unfalls, nicht mehr selbst für seine Existenz und die seiner Familie aufkommen konnte. Inzwischen ist die industrielle «erste Moderne» von der «zweiten Moderne» abgelöst worden, die von Schlagworten […]

Ursprünglich als erste Hilfe für Industriearbeiter gedacht, die bei ihrer Arbeit einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt waren, sprangen die Sozialversicherungen dann ein, wenn ein Arbeiter, etwa infolge eines Unfalls, nicht mehr selbst für seine Existenz und die seiner Familie aufkommen konnte. Inzwischen ist die industrielle «erste Moderne» von der «zweiten Moderne» abgelöst worden, die von Schlagworten wie «Globalisierung», «Risikogesellschaft», «digitale Revolution» und «Web 2.0» begleitet wird, Begriffen, die auf Unsicherheiten, Ungewissheiten und Entgrenzungen hinweisen, aber auch auf neue Möglichkeiten, nicht zuletzt für die Arbeitswelt. Das Risiko, arbeitslos zu werden, hat allgemein zugenommen, quer durch alle Berufsgruppen; zugleich wird Beruf und Arbeitgeber viel müheloser gewechselt und sind die Ausgaben des Staates für Arbeitslosenunterstützung, Invalidenrente und Sozialhilfe deutlich gestiegen.

Arbeitsplatzverlust, Langzeitarbeitslosigkeit, Abhängigkeit von den sozialen Sicherungssystemen und deren steigende Kosten sind politisch zunehmend ins Zentrum gerückt. Wie müssen die Sozialsysteme umgestaltet werden, damit Arbeit sich wieder lohnt? Wie kann erreicht werden, dass Menschen auch unter veränderten Rahmenbedigungen für den Arbeitsmarkt interessant bleiben? Wie können Menschen, die langzeitarbeitslos sind, wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden? Entscheidend ist, dass die grammatikalische Konstruktion der letzten beiden Fragen – ihre Formulierung im Passiv – nicht vergessen lässt, dass der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt von der Initiative aller Beteiligten abhängt. Was kann der Arbeitnehmer tun, um sich für den Arbeitsmarkt interessant zu machen oder zu bleiben? Und was kann der Arbeitgeber dazu beitragen? Es sind Initativen jedes einzelnen im Rahmen des politischen Systems, die Lösungen unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen möglich machen, weswegen immer beide kritisch im Blick gehalten werden müssen.

Die strapazierten Sozialsysteme, wie auch die Verantwortung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, waren Thema einer Tagung mit dem Titel «Arbeitsmarktfähigkeit und Existenzsicherung in der Dienstleistungsgesellschaft», die im vergangenen Mai von Avenir Suisse, unter der Leitung von Katja Gentinetta, zusammen mit dem Luzerner Forum ausgerichtet wurde. Von den Referenten und Diskussionsteilnehmern stammen die Beiträge des vorliegenden Dossiers.

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Ursprünglich als erste Hilfe für Industriearbeiter gedacht, die bei ihrer Arbeit einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt waren, sprangen die Sozialversicherungen dann ein, wenn ein Arbeiter, etwa infolge eines Unfalls, nicht mehr selbst für seine Existenz und die seiner Familie aufkommen konnte. Inzwischen ist die industrielle «erste Moderne» von der «zweiten Moderne» abgelöst worden, die von Schlagworten […]

(2) Immer diese Vorurteile!

Regula Mäder und Daniela Merz im Gespräch mit Suzann-Viola Renninger und Katja Gentinetta Wer seine Stelle verliert, muss nicht arbeitslos werden. Und wer schon lange arbeitslos und von der Sozialhilfe abhängig ist, muss es nicht bleiben. Das zeigen zwei Beispiele aus der Praxis: Swiss Life in Zürich unterstützt freigestellte Mitarbeiter bei der Wiedereingliederung in den internen oder externen Arbeitsmarkt. Und die Stiftung für Arbeit in St. Gallen führt Langzeitarbeits-lose wieder zurück in reguläre Arbeit. Ein Gespräch mit den beiden Verantwortlichen.

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