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Wandern in Heidiland und Skifahren in St. Moritz. Dass dies sommers wie winters Touristen anzieht, weiss jedes Kind. Doch vergessen wir nicht die Festivals! «Die Zahl der Veranstaltungen ist erstaunlich, die Vielfalt verblüffend», wirbt (darob offenbar selbst überrascht) Schweiz Tourismus, die nationale Marketing- und Verkaufsorganisation für das Reise-, Ferien- und Kongressland Schweiz. Festivals als Standortmarketing. […]

Wandern in Heidiland und Skifahren in St. Moritz. Dass dies sommers wie winters Touristen anzieht, weiss jedes Kind. Doch vergessen wir nicht die Festivals! «Die Zahl der Veranstaltungen ist erstaunlich, die Vielfalt verblüffend», wirbt (darob offenbar selbst überrascht) Schweiz Tourismus, die nationale Marketing- und Verkaufsorganisation für das Reise-, Ferien- und Kongressland Schweiz. Festivals als Standortmarketing.

Auch in der Woche, in der diese Ausgabe erscheint, finden in der Schweiz Dutzende von Festivals statt, meist unter freiem Himmel. Das Montreux Jazz Festival wirbt mit einer «idealen Plattform in einem intimen Rahmen», die Muri-Nights Film & Music locken mit dem «herrlichen Ambiente des Klosterhofs von Muri» und das 5. Kulturfestival St. Gallen prophezeit, der Sommer werde «wieder bunt, aufregend und spektakulär». Und sie alle versprechen auch kulinarische Höhepunkte. Festivals als Wohlfühlveranstaltungen.

In den Konzert- und Opernaufführungen etablierter Häuser wird das Fehlen junger Leute im Publikum bemängelt, Bildungseinrichtungen klagen über die Leseabstinenz der Internetgeneration, Museen leiden unter Besucherschwund. Die Festivalveranstalter hingegen melden Jahr um Jahr wachsende Besucherzahlen. Festivals als Publikumsmagneten.

Standortmarketing, Wohlfühlveranstaltung, Publikumsmagnet: Kulturpessimisten schmähen die Festivals als schrille Totenfeier des Wahren, Schönen und Guten, mit Gauklern, Bartwurstduft und Bierseeligkeit. Die Kulturoptimisten hingegen beklatschen sie als einmalige Gelegenheit, Geist und Masse zusammentreffen zu lassen. Nirgends sonst, so heisst es, könne sich die Vielfalt der Stile befruchtender begegnen, könne Altes mit Neuem kreativer verwoben und zu einer vibrierenden Vitalität geführt werden.

Dabeisein oder Nichtdabeisein, das ist die Frage. Diese stellten sich die Teilnehmer einer vom Forum Kultur und Ökonomie im März dieses Jahres in Thun organisierten Tagung mit dem Titel: «Festlaune oder Katerstimmung. Ein Boom und seine Auswirkungen auf die Kulturlandschaft». Einige Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten. Sonderlich verkatert wirkt niemand.

Suzann-Viola Renninger

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Wandern in Heidiland und Skifahren in St. Moritz. Dass dies sommers wie winters Touristen anzieht, weiss jedes Kind. Doch vergessen wir nicht die Festivals! «Die Zahl der Veranstaltungen ist erstaunlich, die Vielfalt verblüffend», wirbt (darob offenbar selbst überrascht) Schweiz Tourismus, die nationale Marketing- und Verkaufsorganisation für das Reise-, Ferien- und Kongressland Schweiz. Festivals als Standortmarketing. […]

(1) Wer braucht sie, wer will sie, wer bezahlt sie?

Der Blick in den sommerlichen Veranstaltungskalender zeigt statt der erwarteten Flaute ein verlockendes Angebot an Festivals. Was für die traditionellen Institutionen, die Opern- und Theaterhäuser Sommerpause bedeutet, ist für die Festivals Hochsaison. Festivals sind aus dem sommerlichen Kulturkalender nicht mehr wegzudenken. Das Publikum geniesst die lauen Sommerabende an Festivals, von den Zürcher Festspielen zum Theaterspektakel, […]

(2) Als Fachperson sehe ich Schwächen, als Privatperson bin ich gerührt

Der Konsument will umschmeichelt, der Citoyen herausgefordert werden. Und die Filmbranche will international reüssieren. Das Filmfestival Vision du Réel möchte allen etwas bieten. Stichworte für die Zutaten zum Erfolg sind: Rituale, Verführung, Fachkompetenz und croissance zéro.

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